Einen Beagle kaufen – Das gilt es bei der Anschaffung zu beachten

Der Kauf eines Beagles ist nicht nur mit Spaß sondern auch mit jeder Menge Arbeit, finanziellem Aufwand und einer mehrjährigen Verantwortung verbunden. In diesem Artikel erklären wir, was es bei der Anschaffung zu beachten gilt.

Überlegungen vor der Anschaffung

Vor der Anschaffung eines Beagles sollten sich künftige Halter genau über die Anforderungen der Hundehaltung im Allgemeinen und den Besonderheiten von Beagles im Speziellen informieren. Nur so ist gewährleistet, dass der zukünftige Beagle-Halter auch tatsächlich weiß, auf was er sich einlässt.

Beagles werden nämlich bis zu ca. 15 Jahre alt – und das ist eine durchaus lange Zeit, in der die Vierbeiner vernünftig versorgt werden wollen. Nicht nur im Interesse der Tiere sollten sich zukünftige Beagle-Halter genau überlegen, ob sie dazu bereit sind, eine solche dauerhafte Verantwortung einzugehen.

Ist ein Hund das richtige Haustier für mich?

Ganz zu Beginn sollten sich an der Beagle-Haltung Interessierte erst einmal fragen, ob ein Hund überhaupt das richtige Haustier für sie ist.

Was ein Hund als Haustier bedeutet

  1. Hunde sind Rudeltiere und wollen als solche auch in ihr „menschliches Rudel“ integriert werden.
  2. Im Gegensatz zu vielen anderen Haustieren benötigen Hunde täglich menschliche Zuwendung.
  3. Die Kosten, die eine artgerechte Hundehaltung mit sich bringt, sind tendenziell höher als bei anderen Haustieren.

Passt ein Beagle zu mir?

Die verschiedenen Hunderassen unterscheiden sich nicht nur rein optisch voneinander, sondern auch hinsichtlich ihres Wesens, ihres Aktivitätsbedarfs oder dem Aufwand für Zuwendung und Pflege. Hundehalter sollten also eine Hunderasse auswählen, die zu ihren Vorstellungen aber auch zu den eigenen Gewohnheiten und der Lebenssituation passt.

Das macht einen Beagle aus

Größe mittelgroß
Familienhund Ja
Anfängerhund Nein
Kinderfreundlich Ja
Wachhund Nein
Jagdtrieb Ausgeprägt
Bewegungsdrang Hoch

Die Haltungskosten eines Beagles

Die Haltungskosten eines Beagles setzen sich aus den einmaligen Anschaffungskosten für Vierbeiner und Erstausstattung und den regelmäßig anfallenden Haltungskosten zusammen.

Anschaffungskosten: Was kostet ein Beagle?

Reinrassige Beagle-Welpen von einem seriösen, professionellen Züchter kosten etwa 800 bis 2000 Euro pro Tier. Welpen aus rein privater Hobby-Zucht (etwa 400 bis 1.200 Euro) und Mischlinge (etwa 300 bis 800 Euro) sind meist ein gutes Stück günstiger.

Die Anschaffungskosten erwachsener Beagles richten sich nach Stammbaum und Alter des Hundes und liegen etwa bei 200 bis 1.000 Euro. Im Tierheim beträgt die sogenannte Schutzgebühr, die bei der Adoption eines Beagles zu zahlen ist, etwa 200 bis 400 Euro.

Kosten für die Erstausstattung

Für die Grundausstattung wird benötigt:

  • Hundebett bzw. Hundedecke: Etwa 30 bis 150 Euro
  • Transportbox für das Auto: Etwa 50 bis 300 Euro
  • Hundehalsband bzw. Hundegeschirr: Etwa 20 bis 100 Euro
  • Hundeleine: Etwa 10 bis 100 Euro
  • Futternäpfe: Etwa 10 bis 50 Euro
  • Hundebürste: Etwa 5 bis 30 Euro
  • Hundespielzeug: Etwa 20 bis 200 Euro

Regelmäßige Haltungskosten

Die meisten zukünftigen Halter sind zunächst hauptsächlich auf die Anschaffungskosten fixiert und unterschätzen die regelmäßigen Kosten, die bei der Beagle-Haltung anfallen. Für sich betrachtet mögen diese Kosten zwar gering erscheinen, aber sie summieren sich auf – und das über die Zeit eines ganzen Hundelebens von hoffentlich etwa 15 Jahren.

Zu den regelmäßigen Haltungskosten zählen:

  • Futterkosten: Etwa 200 bis 600 Euro pro Jahr (abhängig von Qualität und Art des Hundefutters)
  • Tierarztkosten: Etwa 100 bis 200 Euro pro Jahr
  • Hundesteuer: Etwa 60 bis 200 Euro pro Jahr (abhängig vom Wohnort)
  • Haftpflichtversicherung: Etwa 30 bis 120 Euro pro Jahr

Außerdem sollte nicht vergessen werden, dass auch Hundekörbchen, Hundeleinen, Spielzeug, etc. sich mit der Zeit abnutzen und ab und an auch mal ersetzt werden müssen.

Optionale Kosten: Hundeschule bzw. Hundesport

Nicht jeder Hund muss in eine Hundeschule oder zum Hundesport. Dennoch möchten wir diese optionalen Kosten der Vollständigkeit halber ebenfalls mit auflisten.

  • Welpenkurs: Dieser umfasst in der Regel mindestens zehn Einheiten und kostet etwa 10 bis 30 Euro pro Einheit in der Gruppe.
  • Einzelstunde: Die Individualbetreuung durch einen Hunde-Trainer kostet etwa 30 bis 200 Euro abhängig von Training und Trainer.
  • Hundesport: Die Mitgliedschaft in einem Hundesport-Verein ist normalerweise mit einer Jahresgebühr von etwa 100 bis 400 Euro verbunden.

Finanzielles Polster für Notfälle

Grundsätzlich für alle Beagle-Halter empfehlenswert ist zudem das Anlegen eines „Notfall-Fonds“ für den Vierbeiner. Dieser soll im Fall der Fälle zum Begleichen von unerwartet auftretender Rechnungen dienen. Dazu zählen zum Beispiel Tierarztkosten für eine unerwartete Operation. Es empfielt sich zu diesem Zweck etwa 1.000 Euro beiseite zu legen.

Gesamtkosten der Beagle-Haltung

Die Gesamtkosten für die Beagle-Haltung sind von zahlreichen Faktoren abhängig und dadurch letztendlich immer individuell verschieden. Erfahrungsgemäß liegen sie über das gesamte Hundeleben gesehen in einem Bereich von ungefähr 8.000 bis 15.000 Euro.

Die Anschaffung: Beagle kaufen – nur wo?

Nachdem die Entscheidung für eine Anschaffung gefallen ist, stellt sich als nächstes die Frage, wo man einen Beagle kaufen kann. Grundsätzlich gibt es hier verschiedene Möglichkeiten.

Ein Beagle aus dem Tierheim

Wer einem älteren Beagle eine zweite Chance geben möchte, kann sich zunächst einmal in den lokalen Tierheimen erkundigen, ob in der Nähe nicht vielleicht ein Vierbeiner sehnsüchtig auf eine Vermittlung wartet. Beagles aus dem Tierheim wurden üblicherweise von einem Tierarzt untersucht und auch geimpft.

Die Schutzgebühr für die Adoption eines Beagles beträgt etwa 200 bis 400 Euro. Mit der Adoptionsgebühr werden nicht nur die Unkosten des Tierheims gedeckt, sondern sie dient auch dazu, seriöse Interessenten von den unseriösen zu trennen.

Bevor es so weit ist, gilt es jedoch, den neuen potenziellen Mitbewohner erst einmal zu besuchen. Im Interesse der Tiere aber auch der Interessenten sollen sich beide Parteien zunächst genauer kennenlernen, um sicher zu gehen, dass die Chemie stimmt.

Ein Beagle-Welpe vom Züchter

Wer einen Beagle-Welpen kaufen möchte, wird um einen Züchter nicht herumkommen. Grundsätzlich sind diese in private Hobby-Züchter und gewerbliche Züchter zu unterscheiden.

Hobby-Züchter

Private Hobby-Züchter betreiben die Beagle-Zucht meist nur aus Spaß an der Freude und aus einem Interesse an den Tieren. Sie müssen keinen Gewinn erzielen und ihre Preise orientieren sich deshalb oft lediglich an den Kosten, die ihnen bei der Zucht entstehen. Das Wohl der Hunde steht bei ihnen üblicherweise besonders im Vordergrund.

Gewerbliche Züchter

Bei den gewerblichen Anbietern stehen finanzielle Interessen stärker im Vordergrund. Hier ist es deshalb wichtig, nicht auf die Schwarzen Schafe hereinzufallen und stattdessen einen seriösen Züchter zu wählen.

Daran erkennt man einen seriösen Züchter

  • Seriöse Züchter sind nicht ausschließlich am Geld verdienen interessiert.
  • Engagierte und seriöse Züchter stehen besonders Hunde-Neulingen mit Rat und Tat zur Seite.
  • Ein seriöser Züchter wird sich vor der Abgabe stets ein Bild vom zukünftigen Halter machen.
  • Regelmäßige Kennenlernbesuche sind bei einem seriösen Züchter eine Selbstverständlichkeit.
  • Seriöse Züchter bleiben mit dem Halter in Kontakt.

Die nötigen Vorbereitungen vor dem Einzug

Wurde die Entscheidung getroffen, einen Beagle kaufen zu wollen, dann geht es zunächst einmal um die nötigen Vorbereitungen, die im Vorfeld zu erledigen sind.

Vorbereitungen in Haus und Garten

Als erstes gilt es, die eigenen vier Wände und den eventuell vorhandenen Garten hundetauglich zu machen.

  • Giftige Pflanzen und Lebensmittel, die gefressen werden könnten, außer Reichweite platzieren.
  • Dasselbe gilt für weitere giftige Gefahrenquellen wie Medikamente oder Reinigungsmittel.
  • Auch eventuell vorhandene weitere Haustiere unzugänglich unterbringen.
  • Herumliegende Stromleitungen und Steckdosen entfernen oder absichern.
  • Treppen, Balkons, Fenster so sichern, dass ein Abstürzen unmöglich ist.
  • Garten einzäunen bzw. Zaun kontrollieren, um ein Weglaufen zu verhindern.

Planung der Unterbringung und Versorgung

Als nächstes sollte geplant werden, wie der neue Mitbewohner untergebracht werden soll. Benötigt werden ein Futterplatz und mindestens ein Schlafplatz, der zugleich als Rückzugsbereich dient, in den sich der Beagle bei Bedarf zurückziehen kann.

Außerdem ist spätestens jetzt der richtige Zeitpunkt, sich darüber Gedanken zu machen, wer das neue Familienmitglied füttert und mit täglich frischem Wasser versorgt. Außerdem muss geklärt werden, wer den Vierbeiner während des Tages betreut und mit ihm Gassi geht.

Anschaffung von Grundausstattung und Zubehör

Noch bevor der Beagle-Welpe einzieht, sollte die Grundausstattung besorgt werden, damit später nichts fehlt. Wichtig sind vor allem Futternäpfe, das Hundebett, die Transportbox für das Auto und das Halsband bzw. Hundegeschirr und die Leine.

Die Bürokratie der Beagle-Haltung

Die Hundehaltung ist in Deutschland immer auch mit ein wenig Bürokratie verbunden, das gilt auch bei Beagles.

Anmeldung bei der Stadt bzw. Gemeinde

Grundsätzlich müssen die Vierbeiner bei der Stadt- bzw. Gemeindeverwaltung angemeldet werden. Die Tiere werden dann – abhängig von den Regelungen im jeweiligen Bundesland – in das Hunderegister aufgenommen und die Hundesteuer automatisch berechnet.

Den Hund Chippen lassen

Im Zuge der Anmeldung müssen sich die Hundehalter in einigen Bundesländern laut Hundegesetz zum sogenannten Chippen ihres neuen Mitbewohners verpflichten. Bei dieser Prozedur wird den Vierbeinern ein kleiner Transponder bzw. Mikrochip unter die Haut implantiert, über welchen sie eindeutig identifiziert werden können.

Auf dem Chip selbst ist nur ein 15-stelliger Strichcode gespeichert, der später mit einem Lesegerät ausgelesen werden kann. Informationen über den Halter werden nicht gespeichert. Das Chippen des Hundes übernimmt der Tierarzt. Die Kosten (inklusive Chip) liegen bei knapp 50 Euro.

Da nach dem Implantieren des Chips der Hund zwar eindeutig identifizierbar ist, aber damit noch keine Zuordnung zu einem Halter möglich ist, muss noch eine Registrierung beim Deutschen Haustierregister, TASSO oder IFTA erfolgen. Oftmals übernimmt dies gleich der Züchter.

Haftpflichtversicherung für Hunde

Ebenfalls je nach Bundesland sehr unterschiedlich geregelt ist die Pflicht zum Abschluss einer Hundehaftpflichtversicherung. In Bundesländern wie Berlin, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt oder Thüringen mit genereller Versicherungspflicht muss auch für Beagles eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen werden.

Die Hundehaftpflichtversicherung kostet je nach Versicherung und Wohnort etwa drei bis zehn Euro monatlich und wird üblicherweise zur Anmeldung des Hundes bei der Stadt bzw. Gemeinde benötigt. Da eine Haftpflichtversicherung Hundehalter im Fall der Fälle vor großem finanziellen Schaden bewahren kann, ist sie aber auch generell zu empfehlen.

Eingewöhnung: Der Beagle kommt in sein neues Zuhause

Wenn der neue Mitbewohner endlich in sein neues Zuhause mitgenommen werden darf, ist das immer ein sehr besonderer Moment für jeden Hundehalter. Für die Vierbeiner selbst ist der Umzug jedoch ein eher traumatisches Ereigbnis und mit jeder Menge Stress verbunden. Der Eingewöhnungszeit kommt deshalb eine besondere Bedeutung zu.

Die Trennung von der Mutter

Zunächst einmal ist es wichtig, Beagle-Welpen nicht zu früh von ihren Wurfgeschwistern und der Mutter zu trennen. Konkret bedeutet das, dass die ersten acht Lebenswochen für die Entwicklung der Welpen und damit letztendlich auch das restliche Leben enorm wichtig sind.

Sozialisierungsphase bestimmt das spätere Hundeleben

In der sogenannten Prägephase sind die Welpen noch total von ihrer Mutter abhängig. Dank ihrer Umsorgung entwickeln sich die Kleinen nicht nur körperlich prächtig, sondern lernen auch das Hund-sein mit allem, was dazu gehört. Das Trennen der Welpen von ihrer Mutter ist deshalb laut Tierschutz-Hundeverordnung erst nach der achten Woche erlaubt.

Wenn Welpen zu früh von der Mutter getrennt werden

Werden Welpen vor der achten Lebenswoche von ihrer Mutter getrennt, sind Gesundheitsprobleme und Verhaltensauffälligkeiten oft die Folge. Häufig führt die zu frühe Trennung zu einem geschwächten Immunsystem und einer dadurch erhöhten Krankheitsanfälligkeit.

Zu früh getrennte Welpen können außerdem das normale Hunde-Verhalten, das sie normalerweise während der Sozialisierungsphase durch die Erziehung der Mutter und den Kontakt mit den Wurfgeschwistern erlernen, nicht lernen. Häufig haben diese Vierbeiner später Probleme im Umgang mit ihren Artgenossen, sind besonders ängstlich oder aber sogar aggressiv.

Die ersten Nächte im neuen Heim

Für den Beagle-Welpen ist der Umzug in sein neues Zuhause ein einschneidendes Ereignis. War er in einem Moment noch von seiner Mutter umsorgt und mit seinen Geschwistern spielend in der vertrauten Umgebung, ist er im nächsten schon ganz alleine an einem unbekannten Ort.

In dieser stressigen Situation sollte der neue Mitbewohner auf keinen Fall einfach sich selbst überlassen werden. Gerade die ersten Nächte wird der Welpe seine Mutter und Geschwister noch vermissen und nach ihnen weinen.

Während dieser Zeit brauchen die Tiere eine besonders enge Betreuung durch ihren Halter. Die ersten Nächte mit Herrchen oder Frauchen sind sehr prägend und sorgen für die innige Bindung, die ein Leben lang halten wird und die Hundehaltung letztendlich ausmacht.